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Das Mietshäuser Syndikat

Das Mietshäuser Syndikat ist ein bundesweiter Zusammenschluss von selbstverwalteten Hausprojekten. Auch wir wollen mit unserem Projekt Teil dieses Zusammenschlusses werden und erklären deshalb hier, was das Mietshäuser Syndikat ist.

Antworten auf ein paar grundlegende Fragen:

Das Mietshäuser Syndikat will dauerhaft bezahlbaren und sozialen Wohnraum schaffen. Deshalb wird sichergestellt, dass die Wohngebäude nicht wieder privatisiert und für Spekulationen genutzt werden können. Die Bewohner:innen der Wohnprojekte gestalten ihren Wohnort gemeinsam und organisieren ihr Zusammenleben selbst.

Das Mietshäuser Syndikat besteht aus über 160 Haus-Projekten in ganz Deutschland (Stand 2021). Diese sind alle Mitglied im Mietshäuser Syndikat Verein, der Alleingesellschafter der Mietshäuser Syndikat GmbH ist, und bestimmen demokratisch über alle Belange des Mietshäuser Syndikat. Ehrenamtliche Berater:innen aus verschiedenen Projekten begleiten mit ihrer Expertise und Erfahrung neue Projekte.

Für das Haus jedes Projekts wird eine eigene Haus-GmbH gegründet, die Eigentümerin der Immobilie wird und die genau zwei Gesellschaftern hat: Den Hausverein des Projektes und die Mietshäuser Syndikat GmbH. Die Mitglieder eines Projekts schließen dann Mietverträge mit der jeweiligen Haus-GmbH. Der Hausverein, dem die Projektmitglieder angehören, verwaltet selbständig alle Angelegenheiten des Hauses. Die Mietshäuser Syndikat GmbH erhält ausschließlich ein Vetorecht bei Hausverkauf, Satzungsänderungen und Ergebnisverwendung und verhindert somit, dass die Immobilie gewinnbringend veräußert wird, und sichert dadurch langfristig den Erhalt der Gebäude. Der Wert der Immobilie besteht also nicht mehr in ihrem Sach- oder Marktwert, sondern darin, dass dort Menschen für eine angemessene Miete selbstbestimmt wohnen. Weitere wichtige Vorteile dieser Konstellation sind, dass sich die Zusammensetzung der Gruppe ändern kann, ohne dass das Wohnprojekt dadurch in Gefahr gerät und dass keine Hierarchien innerhalb der Gruppe entstehen, weil das Haus allen Bewohner:innen gleichermaßen (nicht) gehört.

Neben dem Stammkapital der Haus-GmbH, das sich aus Einlagen des Hausvereins und dem Mietshäusersyndikat speist, werden für Kauf und Sanierung Direktkredite und Bankkredite eingeworben. Die Direktkredite werden als sogenannte Nachrangdahrlehen von Bekannten, Verwandten und Unterstützer:innen des Projekts gewährt. Die Bankkredite geben Banken mit ökologischen und sozialen Ansprüchen wie die GLS-Bank oder die Umweltbank, die schon langjährige Erfahrung mit Projekten des Mietshäuser Syndikats haben. Die Bewohner:innen des Wohnprojektes zahlen eine angemessene Miete, mit der Betrieb und Instandhaltung des Hauses finanziert werden und die Kredite langfristig abgetragen werden.